Kathrin Krupski, Vorstandsvorsitzende der MDG, erzählt eine Geschichte über den 20. Rehfelder Wandertag
Einmal im Jahr findet der Rehfelder Wandertag statt und das nunmehr seit 20 Jahren. Heute war also sowas wie ein kleines großes Jubiläum und das ausgerechnet auch noch im 650. Jahr der Ersterwähnung unseres Ortsteiles Zinndorf.
10 Uhr soll es ab Bahnhof Rehfelde losgehen.
Ein Blick auf das Außenthermometer daheim macht in Zahlen deutlich, was ich spüre. Es ist kalt. Vor zwei Tagen noch kuschelige 12 Grad morgens, sind heute dort 5 Grad zu lesen.

Pünktlich mache ich mich, der Kälte trotzend, auf den Weg aus der Siedlung raus zum Bahnhof und bin erstaunt, wie viele Menschen schon vor 10 Uhr dort warten. Es ist bewölkt und es weht ein eisiger Wind.
Hocherfreut stelle ich fest, dass die Touristinformation geöffnet ist und mich dort freundlich lächelnd Ilka Schwager aus dem Amt Märkische Schweiz begrüßt. Im Pavillon ist es warm, viele Wanderer nutzen die Gelegenheit des Schmökerns in den Infobroschüren unserer Gemeinde.
Der ankommende Zug aus Berlin schüttet weitere 20 Wanderfreudige aus. Ich bin sehr erfreut über so viel Interesse an dieser Veranstaltung.

Kurz nach 10 Uhr begrüßen unser Bürgermeister Patrick Gumpricht und der Wanderleiter Volkmar Kautz die ca. 60 Teilnehmer des Wandertages. Am ersten Liederstein der Route wird das Eröffnungslied angestimmt und gemeinsam der 20. Rehfelder Wandertag eröffnet. Martin Testky rief diese erfolgreiche Veranstaltungsreihe vor 20 Jahren ins Leben, seit nunmehr 3 Jahren leitet Volkmar Kautz mit ebenso viel Engagement die Wanderungen.
Nach ein paar Dehnungsübungen für die Beine geht es dann endlich in Richtung Zinndorf los. Wir queren den Bahnübergang in Richtung Ahornallee, um am Fuchsberg über das Feld zur L233 zu wandern. So kurz vor Ostern schmücken sich die Gärten mit bunten Ostereiern an Bäumen und Büschen, so mancher Osterhase zwinkert uns aufmunternd zu.
Nach der Querung der L233 begrüßt uns der Liederstein 18 mit den Worten Heut ist ein wunderschöner Tag und ja, die Sonne begleitet uns von nun an auf dem Lilienrundweg. Blauer Himmel und der Blick über die langsam grün werdenden Felder machen diese Wanderung, trotz bleibenden bissigen Wind, zu einem gemeinsamen Erlebnis im Jubiläumsjahr von Zinndorf. Immer wieder komme ich mit anderen Wanderfreudigen ins Gespräch, so auch mit einem Herrn aus Berlin Johannisthal. Er hatte die Werbung für diese Veranstaltung in der NEB gelesen und reiste zu diesem Zweck in unsere schöne Gemeinde.
An einer Anhöhe angekommen, lasse ich es mir nicht nehmen, noch schnell den Gipfel zu erklimmen. Der Lohn ist eine wunderbare Aussicht und ein Selfi am Gipfelkreuz mit der Inschrift THE ROCK – GIPFELHÖHE 5800 CM

So geht es immer weiter, hier und da ein Stopp an den Liedersteinen mit einem fröhlichen Liedchen auf den Lippen.
Nach ca 6 km erreichen wir Zinndorf und werden dort Punkt 12 Uhr mit Glockengeläut empfangen. Im Kirchhof begrüßen uns der Ortsvorsteher Reiner Donath und der amtierende Pfarrer Gideon Röder. Letzterer entführt uns in die wunderschöne Sankt-Annen-Kirche, die im Jahr 1250 erbaut wurde. Hier beschreibt er u. a. den kostbaren Holzschnitzaltar, der ebenfalls aus der Zeit der Reformation stammt.
Übereinander Abendmahl, Auferstehung Christi, Himmelfahrt und das Jüngste Gericht. Gekrönt wird alles von einem Pelikan, der sich die Brust aufreißt, um seine Jungen mit dem eigenen Herzblut zu nähren, ein weiteres Christussymbol.
Ich nutze die Gelegenheit und klettere den Kirchturm empor. Neue Treppen und Stiegen zeigen mir, wie toll die Kirche restauriert wurde. Oben angekommen bewundere ich die drei riesigen Glocken.
https://www.gemeinde-rehfelde.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=96398





Während die meisten Wanderfreudigen nach einer Stärkung mit Erbsensuppe und Wiener im Gebäude der freiwilligen Feuerwehr Zinndorf wieder nach Rehfelde zum Bahnhof zurück pilgern, endet mein Wandertag hier in Zinndorf.